Wenn Pflanzen Wasser wollen
Aktualisiert: 2. Apr.
Alter Weiher. Ein Frosch springt. Wasser platscht. (Matsuo Basho)

Pflanzen - Kräuter, Beeren, Rosen, Salat... was man halt so hat auf einem großen Balkon ;)
Diese Pflanzen brauchen ganz dringend Wasser. Sie können ja nicht wie wir einfach mal an den Kühlschrank gehen und sich was zu trinken holen bis sie wieder frisch sind. Also sind wir für das Wohlergehen der Pflanzen zuständig. Nicht nur auf dem Balkon sondern eher generell, wenn wir Pflanzen in unserer Obhut und Umgebung haben. Da fangen wir an zu denken und zu überlegen. Schließlich sind wir es ja, die die Pflanzen gekauft haben, damit wir es in unserer Umgebung schön grün – wild – wunderbar haben.
Tut sich also die Frage auf: Wie kommt das Wasser zu den Pflanzen?
Dafür haben wir Gießkannen... und ein Badezimmer oder eine Küche mit Wasseranschluss... Gießkannen sind hervorragende Erfindungen, wohlerprobt und in jeder Gärtnerei zu finden.
Aber mal ehrlich: Das Hin- und Her-Getrage der schweren Gießkannen voller Wasser geht auf
die Arme, das Auffüllen auf Zeit und Rücken und das Getropfe durch die Wohnung in die nassen Socken. Und nachgeputzt werden muss auch noch! Nein, da habe ich wirklich keine Lust drauf!
Also wurde umgebaut und dieser Umbau klappt hervorragend (wurde von den Nachbarn auch schon adaptiert ;))
Was haben wir also gemacht? Was war das Ziel?
Das Ziel war: Wasser an. – Gießen. – Fertig. – Glücklich sein!

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du gemütlich Deinen Balkon gießen kannst. Zum gleich Loslegen brauchst Du ein paar Sachen (für ganz Eilige habe ich unten alles in eine Liste mit Produktbeschreibungen gepackt).
Denn Planung ist das halbe Leben.
Du brauchst:
1) Badewanne
2) Adapter
3) Schlauch
4) Kupplungen mit Schlauchschellen
5) Gießgerät
Noch ein paar kleine Materialien: Schraubenzieher, Hanf zum Abdichten, Wasserkocher
So, es geht los!
1. Die Badewanne ist meist im Badezimmer zu finden. Eventuell geht auch der Wasserhahn an einem Waschbecken. Keine Lösung habe ich bisher zum Anschließen an die Duscharmatur.
Was ist nun, wenn wir nur eine Dusche haben... Ja, das ist so eine Frage. Zu Beginn wollte ich tatsächlich die Konstruktion am Duschschlauch befestigen. Leider habe ich keine smarten Verbindungen gefunden. Wenn Du eine Verbindung hast, dann sag gerne Bescheid und sie wird hier mit aufgenommen!
2. Von unserem Badewannenhahn wurde erst einmal das kleine Sieb entfernt. Es dient dem Verwirbeln des Wassers. Ausgetauscht wurde es mit einem Messingvorsatz mit Klickverschluss. Sicher wurde die Verbindung mit Hanf abgedichtet. Durch diesen Messingvorsatz kann die Badewanne immer noch normal befüllt werden – das Wasser wird nur nicht durch den Siebvorsatz verstrudelt. Das sollte auszuhalten sein.


Das Gegenstück zum Messingvorsatz wurde fest mit dem Schlauchende verbunden. Das Prinzip ist wie bei G**dena. Ich habe mich für Messing entschieden... einfach aus ästhetischen Gründen. Ich finde Messing im Badezimmer schöner als dieses orangefarbene Plastik.
3. Den Schlauch habe ich aus meiner Ausbildung mitgenommen, sinnbildlich gesprochen: Er ist stabil, robust, frostfest, flexibel. Was will ich mehr? Damit genug Wasser durch kommt und der Schlauch auch mit Wasser beweglich ist, habe ich ein Zwischenmaß beim Durchmesser genommen: Halbzoll war mir einfach zu wenig. Da kommt ja nichts durch und ich stehe endlos an meinen Töppchens. Ein ganzer Zoll – das ist ein Riesengerät an Schlauch und gerade für die Wohnung total unhandlich. Daher wurde es bei mir ein Zoll mit dem Innendurchmesser von 16 mm. Damit fahre ich ziemlich gut. So kann ich den Badewannenhahn voll aufdrehen und es kommt genau passend viel Wasser mit einem angenehmen Druck bei den Pflanzen an.

(Bei einem 1‘‘Durchmesser-Schlauch kommt meist auch nicht mehr Wasser raus, weil beim Wasserhahn der Durchmesser ja schon einmal reduziert wurde. Also bringt mir hinter der Verengung ein dicker Schlauch – gar nichts.)
Dieser Schlauch ist nun so abgemessen, dass er genau einmal von der Badewanne bin hin zum letzten Topf reicht. Ohne Schlaufen und ohne Gezerre. Wir wollen ja gemütlich gärtnern und entspannt gießen.
4. Bevor es weiter zum Gießgerät geht, schauen wir uns die Verbindung zwischen Gießgerät und Schlauch an: Auch hier halte mich an die Prägung aus meiner Gärtnerausbildung: Mir war wichtig, dass die Übergänge zwischen Schlauch und Gießgerät schön dicht sind. Nichts ist nasser, als eine Kupplung-Schlauch-Verbindung, die sich durch den Wasserdruck löst und einem dann der zappelnde Schlauch um die Ohren hüpft. (Das kann im schlimmsten Fall bei der Verbindung am Badewannenhahn sein – doch wenn da der Schlauch abrutschen sollte, fließt das Wasser direkt in die – richtig – Badewanne. Eine Überflutung ist also ausgeschlossen.)
So bin ich bei den Kupplungen von Geka geblieben: Sobald der Wasserdruck steigt... wird die Verbindung nur noch dichter zusammengepresst. Super Erfindung! Achtung: Da es sehr viele verschiedene Größen gibt, ist es hier wichtig, die zum Schlauchdurchmesser passende Kupplung zu nehmen. In meinem Fall waren das die Kupplungen mit den 16mm-Stutzen.
Wir brauchen nun zwei passenden Schlauchschellen, die zuerst über den Schlauch gezogen werden. Sie werden den Schlauch an der Kupplung halten. Dann werden die letzten 10 cm des Schlauches ca.2 Minuten in heißes Wasser gelegt. Dadurch wird das Material etwas weicher und der Kupplungsstutzen kann besser in den Schlauch gedrückt werden. Wenn der Schlauch bis Anschlag an der Kupplung sitzt, wird einfach die Schlauchschelle drüber gezogen und so fest gestellt, dass kein Wasser mehr durchkommt.

5. Bei den Gießgeräten scheiden sich nun die Geister. Die einen mögen es so, die anderen mögen es so. Mir war bei der Länge des Gießstabes wichtig, dass der Stab handlich bleibt und ich dennoch im Stehen gemütlich und rückenschonend an alle Töpfe komme. Das sind bei mir dann ca. 35-40 cm. Zum Auf- und Zudrehen des Wassers gibt es ein ganz einfaches Ventil. Mit Pistolengriffen habe ich schlechte Erfahrung gemacht – irgendwann klemmte es immer und das Ding ging nicht mehr aus...
So, fertig ist das Hexenwerk!
Nun heißt es nur noch: Wasser anstöpseln und schnell auf den Balkon flitzen, wo der Gießstab liegt! Und ganz gemütlich gießen! Töpfchen für Töpfchen und Topf für Topf. Nach dem Gießen wird das Wasser abgestellt, das Ventil vorne geöffnet, damit das Restwasser aus dem Schlauch fließen kann. So ist nun kein Druck mehr auf dem Schlauch und die Bewässerung kann ganz einfach von der Badewanne abgeklickt werden. Einmal zusammenrollen und gut ist.
Auf die Frage, ob auch andere Produkte genommen werden können: Ganz sicher, ja! Ich habe nur meine Variante vorgestellt und die funktioniert einwandfrei. So einwandfrei, dass ich auch ohne schlechtes Gewissen im Sommer mal wegfahren kann – und eine Freundin für mich das Gießen übernimmt... mit hundertundeinem Mal Gießkanne laufen wäre das schon eher eine Zumutung.

In diesem Sinne:
Ich wünsche Dir gutes Gießen!
Deine Gunhild
Eine kleine Liste für das große A –
Ich freue mich, wenn Dir die Zusammenstellung hilft. 1) Badewanne – hatten wir schon 2) Adapter* 3) Schlauch* 4) Kupplungen 5) Gießgerät*
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