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12 von 12 im November

Aktualisiert: 2. Apr.

Ein Wochenende mit Freunden und Hüttenfeeling

Neben Garten und Tanzen gibt es eine weitere Freude in meinem Leben: Ein gemeinsames Jagdwochenende mit Freunden.

Heute ist wieder die Challenge von draussennurkaennchen: Am 12. des Monats dokumentieren 12 Bilder den Tag.

Nachthimmel mit Wolken und Mond
1.Aufbruch zur Jagd

Um 5:15 Uhr klingelt der Wecker, die Sonne wird um 7:23 Uhr aufgehen.

Die Nacht ist milder als erwartet. Unsere warme Kleidung liegt bereit, der Hund wartet. Mit lieben Menschen erwartet uns ein Jagdwochenende in Thüringen:

Ein Wochenende mal etwas Abseits des Alltages.

Manchmal denke ich ja, Geduld sei nicht meine Stärke. Manchmal denke ich das. In dem jagdlichen Bereich kann ich das nicht bestätigen: Wie lange ist es schon her, dass ich die Jagdprüfung abgelegt habe. Wie lange?!

Nach diesen vielen Jahren der Geduld kommt nun Fahrt in die Geschichte: Die Kinder sind groß genug, das Equipment ist (fast) vollständig, der Hund in Ausbildung. Was für eine Freude, nun in bester Gesellschaft auf einem Jagdwochenende zu sein!

Lagerfeuer
2. Das wärmende Feuer 🔥

Der Morgenansitz war vom Sonnenaufgang her phänomenal: Ein brennender Himmel über dem Thüringer Wald! Schade nur, wenn man im letzten Augenblick das Smartphone und die aufgeladene Wärmebildkamera im Auto liegen lässt. Also gibt es keine Sonnenaufgangsfotos hier, sondern im Herzen.

Anblick hatte ich keinen. Alles war still und friedlich und gegen Sonnenaufgang wurde es auch noch mal richtig kalt. Puh, so fühlt sich klamme Kälte an!

Dafür habe ich mich über das Treiben von Wacholderdrosseln, Ameisen und Kolkraben gefreut. Und nach dem Abbaumen tat das wärmende Feuer Gliedern und Seele gut! Da ist es dann doch eine feine Sache, wenn einer in der Hütte bleibt und die Ausgezogenen mit einem morgendlichen Feuer begrüßt!

Junger Deutschdrahthaarwelpen apportiert Holz
3. Hilfe beim Feuermachen

Ein bisschen Spaß darf sein: Hinter der Hütte hackt das Herbstkind Feuerholz. Die 13-Monate alte Hündin Braja hat große Freude dabei, das Holz zur Feuerstelle zu bringen.

Ja, ich weiß, Holz soll nicht apportiert werden: Das Zahnfleisch kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem soll der Jagdhund später das Wild nicht wegen eines Stöckchens im Wald liegen lassen.

In diesem Fall verbuchen wir die Aktion unter "gemeinsam Spaß" haben.

Glühweintasse
4.Kaffe? Glühwein?

Gibt es an einem oktoberlichen Novembermorgen etwas Schöneres als einen Kaffee aus einem Weihnachtsmarktbecher? Ich glaube kaum.

Es ist ja so, dass wir vor dem Morgenansitz nicht groß frühstücken. Die Stärkung kommt jetzt! Nachdem die klammen Finger am heißen Becher aufgewärmt sind, wird gedeckt: In der Sonne werden auf den feuchten Bänken die Wolldecken ausgebreitet. Ratzfatz ist der Tisch gedeckt mit mitgebrachten Herrlichkeiten!

Wie heißt es so schön: in Gemeinschaft isst es sich am Allerbesten!

Wie gesagt, bei aller Pflanzenliebe - wir ernähren und nicht vegetarisch und auch nicht vegan. Meine Meinung dazu kannst Du hier lesen.

Wurstplatte
5. Es wird aufgetischt

Und so wird aufgetischt: Fleischwaren vom allerfeinsten! Ich bin ja der Überzeugung, dass einfaches Essen an der frischen Luft besser schmeckt als ausgeklügelte Gerichte im besten Restaurant! Dazu Brötchen, Nutella (jaja, ich weiß, da ist nix Nachhaltiges dran - freue mich sehr über Zusendung wirklich guter Alternativ-Rezepte! Denn Schokolade geht doch immer!), Erdbeermarmelade, Eier und Senf.

Dabei gerät die Diskussion auf Soleier: Wann ist die Tradition verloren gegangen, dass in Berliner Kneipen Soleier auf dem Tresen stehen? Mit Essig, Öl, Salz, Pfeffer wirklich eine kulinarische Feinheit! ❤️

Herz aus Plumsklotür
6.Herz-Häuschen

Auch das gehört dazu: Ein gut gepflegtes Plumpsklo. Sonst wäre das Naturfeeling ja kein Naturfeeling.

Bei Plumsklos muss ich an zwei Länder denken, an Finnland und an Russland. Von der Exkursion durch Russland habe ich den weißen Chlorgeruch noch immer in der Nase. Der Eimer mit dem Chlorpulver stand immer neben dem geöffneten Loch. Und das mitten in den Nationalparks. Das ist eine der nicht so schönen Erinnerungen an die Tour durch Kamchatka.

Von Finnland kenne ich genau das Gegenteil: Sauber, ordentlich, gepflegt. Da macht das Essen-Wegbringen Freude 😉

Gusseiserner Topf auf Küchenhexe
7. Essen in the making

Es ist ja nicht so, dass wir gerade gegessen hätten 😂. Doch wenn wir nachher vom Abendansitz in die Hütte ohne Strom zurück kommen, werden wir uns freuen, wenn das Gulasch schon schön durchgezogen ist.

An so einem Wochenende wird mir bewusst, wie wenig es braucht um glücklich zu sein. Geht es Dir auch so?

Back to the roots tut gut.

  • 0%Ja, total: Ich genieße das sehr.

  • 0%Auf keinen Fall: So viel Natur ist mir echt zu viel!

  • 0%Nicht so sicher: Sollte ich mal wieder ausprobieren.

Hinter der Hütte wird noch ein Flaschenzug befestigt: Wie war das noch mal mit dem Palstek? Warum wird so was Wesentliches nicht in der Schule gelehrt? 😂

Belladonna Tollkirsche
8. Gefährliche Schönheit

Am warmen Waldhang entdecken wir die Tollkirsche. Ihre Beeren glänzen schwarz, sieht richtig schön aus! Dabei ist sie so giftig!

Die Tollkirsche heißt auch "Schöne Frau"

Die Substanzen nutzten damals die feinen Damen, um schöne große Pupillen zu bekommen = Bella Donna.

Für Erwachsene gelten mehr als 10 Beeren tödlich, bei Kindern sind es sogar nur 2 Beeren. Daher niemals essen!

Trotz ihrer Giftigkeit freue ich mich, sie zu sehen: Das erste Mal sah ich sie in Studienzeiten. Dann in Berlin und im Umland. Tatsächlich waren hier aber immer die Beeren verschwunden, die Pflanzen zerschlagen. Es mag ja sein, dass die Tollkirsche wirklich zu den Giftpflanzen gehört - zu Recht - doch müssen die Pflanzen dann wirklich aktiv zerstört werden? Ich glaube, es reicht, wenn wir sie erkennen, kennen und stehen lassen.

Roter Sonnenuntergang
9. Himmel in Flammen

Und schon sitzen wir wieder. Es gibt hier Schwarzspechte mit ihrem Regenruf. Es gibt hier Wacholderdrosseln, die in den Vogelbeeren sitzen. Es gibt hier Meisen, die in den Fichten turnen. So viele Vögel!

Prinzipiell gibt es hier auch Muffel, Rotwild und Rehe - nur nicht heute, nicht für uns.

Ach ja, und es gibt weiße Pickups, die quer durch den Wald fahren und das Wild beunruhigen. Anblick hatten wir auf jeden Fall keinen.

Dafür gab es wieder einen herrlichen Sonenuntergang für uns. Danke für dieses Spektakel. Ob es noch der Saharastaub aus dem Oktober ist, der den Himmel so rot färbt?

Gulasch vom Wildschwein
10.Gulasch vom Wildschwein

Tja, und dann essen wir schon wieder. 😂

Essen ist einfach gut:

  • Wer selber kocht, weiß, was drin ist.

  • Gemeinsam essen fördert die Gemeinschaft.

  • Gemeinsam essen schmeckt besser.

  • Hält Leib und Seele zusammen.

  • Schickt die Wärme in den ganzen Körper.

Es gibt Wildschwein-Gulasch mit Kartoffeln.

Gulasch passt nach dem kühlen Ansitz so richtig gut!

Sehr fein sind übrigens die Pastinaken mit ihren etwas fein süßlichen Aroma.

Würfel
11.Gesellschaftswürfeln

Der Becher wird auf den Tisch gestellt: Es geht los. Diesmal kein Kniffel. Das ist schade, denn das ist das einzige Würfelspiel, dass ich kenne.

Wir spielen ein Spiel ohne Namen.

Gespielt wird mit 6 Würfeln:


  • 1 zählt 100, 3x die 1 = 1000

  • 5 zählt 50

  • alles andere zählt nichts, es sei denn, es gibt auf einen Schlag 3 Würfel mit der gleichen Zahl: Dann sind es Zahl-Hundert.


Regeln:

  • Gezählt wird erst, wenn mindestens 350 Punkte auf dem Tisch legen.

  • Wenn alle 6 Würfel gezählt werden, muss mit allen Würfeln weiter gespielt werden.

  • Wer keine 350 Punkte zusammen bekommt, hat in dieser Runde nichts zum aufschreiben.

  • Gewonnen hat, wer als erstes 10.000 Punkte hat.

Kennst Du das Spiel?

ich schreibe die Regeln extra auf, damit ich das Spiel nicht vergesse. Es macht nämlich wirklich Freude. Natürlich gibt es Erweiterungen, Veränderungen. Hast Du einen Namen für das Spiel?

Laterne vor Hütte
12.Gute Nacht

Es ist kurz nach 9. Gleich geht es ins Bett, die konkrete Planung für früh ist fast abgeschlossen. Wie gut ist es, wenn das Revier bekannt ist.

Morgen heißt es noch mal früh aufstehen und- warten, hoffen.

Alles in allem war es ein wunderbarer Tag. Noch viele weitere solcher Tage dürfen folgen.


Danke an draussennurkaennchen für die Blog-Challenge.

Und danke an Bettina für diesen Tag.

Wenn Du auch den Jagdschein machen möchtest, dann melde Dich bei ihr in der Jagdakademie!

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