Die Zukunft is(s)t vegan.
Aktualisiert: 2. Apr.
Du bist doch öko - isst Du dann auch vegan?
Über diese Frage bin ich bei Sandra und ihrer Blogparade zu Veganismus gestolpert.
Veganismus ist ein Thema, welches mich schon lange beschäftigt und immer wieder begleitet. Mittlerweile habe ich meine Position gefunden. Und weil ich immer wieder gefragt werde, ob ich mich vegan ernähre oder überhaupt Fleisch esse - weil ich sei ja so öko - gibt es diesen Artikel. Danke, liebe Sandra, für den Impuls!
Diese Fragen werden von Sandra vorgeschlagen.
Und gleich vorweg: Nein, ich ernähre mich nicht vegan. Und am Ende gibt es ein Lieblingsrezept von mir.
Was hält dich zurück?
Ich finde es großartig, dass sich immer mehr Menschen Gedanken über eine gesunde Ernährung machen. Die Generationen vor uns hatten in den schwierigen Kriegs und Nachkriegszeiten dazu nicht immer so die Möglichkeit. Wir leben in einem wirklichen Luxus! Viele Ernährungsweisheiten sind mitgenommen worden, viele Ernährungsweisheiten sind durch Marketing geprägt. Wenn ich so drüber nachdenke, gab es bei uns zu Hause und gibt es immer noch immer wieder vegane Gerichte.
Wie ernährst du dich stattdessen?
Kunterbunt und wilgan: Diesen Begriff hat Fee Brauwers geprägt. Eine wilgane Ernährung konzentriert sich auf den Fleischkonsum über Wildfleisch. Damit meine ich jetzt nicht Rothirsche aus Irland oder Neuseeland. Auch nicht Damwild aus der Gehegehaltung.
Als ich 2007 für das Stipendium von Villigst da war, wurde mir die Frage gestellt:
"Gunhild, warum hast du eigentlich ein Jagdschein gemacht???"
Im Gegenüber konnte ich die große Überraschung sehen. Einen Jagdschein zu machen scheint nicht alltäglich zu sein. Tatsächlich ist es bei mir so, dass ich sehr gerne esse. Und ich esse auch sehr gerne Fleisch. Es gehört für mich dazu, Pflanzen zu sähen, die Früchte zu ernten und beim Verzehr von Fleisch auch jagen zu gehen. Das ist für mich der Kreislauf des Lebens.
Welche Bedenken hast du (noch)?
Ich finde es großartig, dass sich immer mehr Menschen mit guter Ernährung auseinandersetzen. Die Hintergründe sind dabei sehr verschieden. Als sehr angenehm empfinde ich es auch, dass vegetarische und vegane Gerichte Einzug finden in die alltägliche Küche.
Ja, beim Thema Veganismus tut sich bei mir immer wieder die Frage auf - inwiefern passt das in mein Kreislaufdenken?
Herkunft: Ist Kokosöl aus Übersee zum Beispiel tatsächlich besser als Butter von heimischen Biokühen?
Inhalte: Sind inhaltsreiche Macadamia-Nüsse wertvoller als Walnüsse - auch wenn sie über den Ozean transportiert werden müssen?
Alternativen: Wie sehr "muss" auf tierische Produkte verzichtet werden? Wo ich doch Wollkleidung im Winter liebe und mit Honig gesüßten Tee ebenfalls. Kommt hier recycling-Plastik und Agavendicksaft als Alternative ins Spiel? Ich bin mir nicht so sicher.
Diese Fragen relativieren für mich häufig sehr dogmatische Meinungen. Und sobald Dogmatismus dabei ist, bin ich raus.
Welche Erfahrungen hast du mit Veganern gemacht?
Meine erste Erfahrung mit einer Vaganerin war während der Zeit des Studiums: Wir kochten in der WG gemeinsam ein herrliches Curry. Reis war für alle da. Auf dem Herd standen zwei Töpfe: einer nur mit Kokosmilch im Curry, einer mit Kokosmilch und Hühnchen. Ein Kommilitone nahm "unseren" Löffel und rührte im veganen Curry um.
Was war das für eine Katastrophe! Mit hochrotem Kopf wurde geschimpft, beschuldigt, und - ganz klar - nichts weiter aus dem veganen Topf gegessen: Meine vegane Kommilitonin, eine wirklich tolle Frau, hatte überhaupt kein Verständnis, dass mit einem nicht veganen Löffel, an welchem Fleischsaft hing, ihr veganes Essen umgerührt wurde. Das war mein erster Kontakt mit veganen Essern.
Mich hat das damals ehrlich gesagt sehr erstaunt. Nun denke ich: Sie wird ihre Gründe gehabt haben.
Wenn es keine tierischen Produkte mehr zu kaufen gäbe, was würdest du dann tun?
Tja, auf diese Frage lautet meine Antwort: Ich gehe jagen und angeln. Passt doch, oder?
Mittlerweile bin ich beim Thema Ernährung sehr entspannt. Ich weiß, dass Zucker und zu viel weißes Mehl nicht gesund für den Körper sind. Ich weiß, dass die Tierhaltung so wie sie in der Massentierhaltung durchgeführt wird, nicht gut für unser Klima ist. Es gibt viele Faktoren, seine Ernährung zu überdenken. Sei es ideologisch, gesundheitlich, gesellschaftspolitisch.
Achtsamkeit ist in vielen Bereichen des Lebens wichtig und wünschenswert. Das macht beim Thema Ernährung oder Gartengestaltung nicht halt. Jeder Mensch, Du und ich, können einen Schritt dazu beitragen, unsere Umwelt positiv zu verändern. Gleichzeitig liegt das Weltgeschehen nicht auf den Schultern eines einzelnen. Weder bei Dir, noch bei mir.
Daher freue ich mich, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich mit gesunder Ernährung auseinandersetzen.
Wahrscheinlich hast du auch schon das ein oder andere ausprobiert… Was tut Dir gut? Was hat Dir gar nicht gefallen? Gibt es ein Rezept, dass Du richtig gerne teilen möchtest?
Löwenzahnsalat
Ich liebe ja Löwenzahnblätter-Salat.
Achtung: Es ist kein veganes Rezept. Aber es kann zum Teil bei einem Spaziergang geerntet werden.
Und so geht der Salat:
Dazu schneidest du frische Löwenzahnblätter von Pflanzen, die noch nicht blühen.
Diese Blätter schneidest du in sehr feine Streifen und lässt sie mindestens in 1 Stunde lang in kaltem Wasser ziehen.
Das Wasser gießt Du nach ca. 1 Stunde ab. (Mit dem Wasser kannst Du sehr gut Deine Blumen gießen.)
Während die Blätterstreifen nun etwas abtrocknen, schnappst Du Dir Butter und erwärmst sie, so dass sie flüssig wird.
Bis die Butter flüssig ist, kannst Du Parmesan sehr fein reiben. Parmesan enthält natürliches Glutamat.
Nun wird alles gemischt. Löwenzahn, Butter und Parmesan. Nein, das ist nicht vegan. Es entsteht aber ein herrlicher Salat mit sehr wenig Zutaten. Diese Zutaten in guter Qualität sind ein wahrer Gaumenschmaus!
Wenn du dich vegan ernährst, dann habe ich eine Frage an dich: wie würdest du diesen Salat als vegane Variante herstellen?